Formen der Demenz

Demenzen sind chronisch-progrediente Hirnerkrankungen. Die Formen von Demenz sind vielfältig: Es gibt mehr als 50 verschiedene Formen, die alle unter dem Begriff „Demenz“ zusammengefasst werden. Die häufigste und bekannteste Form der Demenz ist die Alzheimer-Demenz. Alle anderen Demenzformen ähneln zwar der Alzheimer-Krankheit, zeigen aber bei Symptomen und Verlauf große Unterschiede.

Man unterscheidet in primäre und sekundäre Demenzen.

Zu den primären Demenzen gehören u.a.:

  • Alzheimer-Demenz
  • Vaskuläre Demenz
  • Lewy-Körperchen Demenz
  • Frontotemporale Demenz
  • Parkinson Demenz 

 

Eine sekundäre Demenz ist seltener als eine primäre Demenzform. Sie kann beispielsweise durch eine Medikamentenvergiftung, durch Gifte wie Alkohol oder Drogen, aber auch durch Depressionen ausgelöst werden. Weitere Krankheiten die unter Umständen eine sekundäre Demenz auslösen können sind z.B. :

  • eine Schilddrüsenfehlfunktion
  • oder auch Vitaminmangel

 

Hier ist die Ursache für die Demenz oft behandelbar und die Symptome können sich zurückbilden.

Alzheimer-Demenz

Bereits im Jahr 1901 beschrieb der deutsche Psychiater und Neuropathologe Alois Alzheimer den ersten Fall der Krankheit, welche später nach seinem Namen bekannt wurde. 

Die Demenz vom Alzheimer-Typ ist die häufigste Demenzform. Es dominieren Störungen des Gedächtnisses und der Orientierung. Die Erkrankung beginnt meist nach dem 65. Lebensjahr, bei 5 % auch früher.

In späteren Stadien können psychische Symptome wie Angst, Reizbarkeit, Wahnvorstellungen und Persönlichkeitsveränderungen, hinzukommen. Diese Form der Demenz verläuft schleichend während eines Zeitraums von mehreren Jahren. Schon vor den ersten Symptomen kommt es zu Eiweißablagerungen im Gehirn, wodurch die Kommunikation zwischen den Nervenzellen gestört wird.

 

Vaskuläre-Demenz

Auslöser bei der vaskulären Demenz sind kleine, häufig aufeinanderfolgende Hirninfarkte (Schlaganfälle) oder Durchblutungsstörungen im Gehirn. Das Gehirn wird dabei nicht ausreichend durchblutet und die Nervenzellen kurzzeitig oder über einen längeren Zeitraum hinweg ungenügend mit Sauerstoff versorgt. Durch den Sauerstoffmangel werden Nervenzellen dauerhaft geschädigt. Diese zweithäufigste Form der Demenz beginnt oft zunächst unbemerkt und schleichend. 

Ebenso wie bei der Alzheimer-Krankheit schreitet die Demenz langsam voran. Zu unterscheiden sind diese beiden Formen durch ihre Symptome, denn bei dem Gedächtnisverlust durch Durchblutungsstörungen stehen die Orientierung, das Sprachvermögen und das Aufmerksamkeitsdefizit im Mittelpunkt. Das Gedächtnis bleibt bei der vaskulären Demenz länger erhalten als bei Alzheimer.

 

Lewy-Körperchen Demenz

Die Lewy-Körperchen-Demenz oder Lewy-Body-Demenz ist eine Form von Demenz, die ähnliche Symptome wie bei der Erkrankung Alzheimer und Parkinson verursacht.

Bei den Betroffenen führen charakteristische Einschlüsse in den Nervenzellen der Großhirnrinde zu den verschiedenen Symptomen. Bei diesen Einschlüssen (Lewy-Körperchen genannt) handelt es sich um Eiweißreste (aus Alpha-Synuclein), die nicht richtig abgebaut werden.

Solche Lewy-Körperchen finden sich auch im Gehirn von Parkinson-Patienten, allerdings in einem anderen Bereich (Hirnstamm).

Im Gehirn von Menschen mit Lewy-Körperchen-Demenz sind meist auch Alzheimer-Plaques zu finden, eine andere Art von Eiweißablagerungen. Umgekehrt gibt es bei der Alzheimer-Krankheit eine Variante, bei denen die Betroffenen zusätzlich zu den Plaques Lewy-Körperchen im Gehirn haben. Diese Krankheitsvariante ist schwer von der Lewy-Body-Demenz zu unterscheiden.

 

Frontotemporale Demenz

Bei der frontotemporalen Demenz kommt es zu Ausfällen von Nervenzellen im Gebiet hinter der Stirn und in den Schläfenlappen. Von der Frontotemporalen Demenz sind, anders als bei der Alzheimer-Erkrankung, jüngere Menschen zwischen 50 und 60 Jahre, betroffen und ist besonders durch eine langsam fortschreitende Persönlichkeitsveränderung und den Verlust sozialer Fähigkeiten charakterisiert.

Parkinson Demenz

Parkinson und Demenz – Das ist leider eine Kombination, die fast 30% aller Parkinson-Erkrankten betrifft. Betroffene leiden dann nicht nur unter der Einschränkung ihrer Bewegungsfähigkeit (Parkinson), sondern zusätzlich unter Störungen ihrer geistigen Fähigkeiten (Demenz). Das Risiko, bei Parkinson auch an einer Demenz zu erkranken, steigt mit der Dauer der Erkrankung und dem Lebensalter der Patienten.